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Ja, Neurodermitis ist eine chronisch, entzündliche Hauterkrankung, die schubweise auftritt und nicht ansteckend ist.
Von Neurodermitis betroffene Haut ist trocken, teils schuppig und rissig.
Bei einem Schub bilden sich zudem verschiedene Symptome aus. Dazu zählen: Starke Rötungen, Juckreiz, Knötchenbildung.
Die Grundlage in der Behandlung von Neurodermitis stellt eine sorgfältige Basispflege der Haut und eine Vermeidung von Trigger-Faktoren dar. Zusätzlich gibt es verschiedene Therapie-Ansätze, die je nach Ausprägung und individuellen Verlauf zum Einsatz kommen.
Nein, Neurodermitis ist keine Allergie, sondern eine chronische Hauterkrankung.
Neurodermitis verläuft bei jedem Patienten unterschiedlich. Jedoch lässt sich eine Verstärkung der Symptome im Winter aufgrund der kalten Temperaturen und geringen Luftfeuchtigkeit feststellen. Neurodermitis kann sich durch die UV-Strahlung der Sonne verbessern, wodurch sich die Entzündungen im Sommer reduzieren.
Oberarzt Universitätsspital Zürich
Eine weit verbreitete, chronisch verlaufende Hauterkrankung ist Neurodermitis (atopisches Ekzem). Sie tritt bei bis zu 15% aller Kinder auf und verläuft sich meist im fortschreitenden Alter. Lediglich 3% aller Erwachsenen leiden unter dem atopischen Ekzem. Mit der richtigen Behandlung ist die Erkrankung gut in den Griff zu bekommen. Mehr Informationen zu Neurodermitis, Behandlung und Prävention jetzt mit derma2go.
Neurodermitis ist eine chronisch, entzündliche Hauterkrankung. Sie ist nicht ansteckend und tritt schubweise auf. Neurodermitis ist auch unter den Namen atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem bekannt. Bis heute ist die Hauterkrankung nicht vollständig heilbar, jedoch lässt sie sich mit einer individuellen Therapie gut behandeln. Neurodermitis tritt verstärkt bei Kindern auf und schwächt sich mit steigendem Alter ab. Besonders betroffen ist die Haut im Gesicht, am Kopf und in den Gelenkbeugen von Armen und Beinen.
Neurodermitis wird als „atopisch“ bezeichnet, da bei Kontakt mit äußeren Umwelteinflüssen der Körper mit einer erhöhten Bildung des Antikörpers Immunglobulin E reagiert. Dadurch gehört Neurodermitis zum atopischen Formenkreis: Betroffene der Neurodermitis leiden meist an weiteren atopischen Erkrankungen, wie dem allergischen Asthma oder Heuschnupfen (=allergischer Rhinokonjunktivitis). Diese Erkrankungen sind auf ein überempfindliches Immunsystem zurückzuführen, das sensibel auf Allergene reagiert.
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Der Name Neurodermitis geht auf eine fälschliche Annahme der Ursache der Erkrankung zurück. So gingen die Mediziner in der Vergangenheit von einer Nervenentzündung der Haut aus.
Die Ursache für Neurodermitis liegt primär in den Genen. Bisher konnten allerdings nur einige Gene identifiziert werden, die zu der Entstehung der Hauterkrankung beitragen. Bei der Neurodermitis – oder auch atopische Dermatitis genannt – liegt ein Gendefekt vor, der zu einem Mangel an Eiweißen führt, wodurch die schützende Hornschicht fehlerhaft aufgebaut wird und so ihre Barrierefunktion geschwächt ist. Eine weitere Folge des Eiweißmangels ist eine veränderte Zusammensetzung der Hautfette. Dadurch verliert die Haut Feuchtigkeit, trocknet leichter aus und wird durch die Stoffwechselstörung anfälliger für äußere Reize.
Die genetische Veranlagung alleine löst dennoch keine Erkrankung aus – diese entsteht erst in Kombination mit äußeren Faktoren. Aufgrund der mangelnden Schutzfunktion der Hornschicht und der fehlenden Feuchtigkeit reagiert die Haut empfindlich, wodurch sie juckt und sich leicht entzündet. Wird nun das Immunsystem mit Antigenen aus der Umwelt konfrontiert, kann es zu einer Sensibilisierung kommen und Abwehrstoffe gebildet werden. Die Folge davon ist eine allergische Reaktion gegen vermeintlich harmlose Substanzen der näheren Umgebung.
Neurodermitis ist nicht permanent aktiv, sondern wird durch sogenannte Trigger oder Provokationsfaktoren ausgelöst.
Potentielle auslösende Faktoren für einen Schub:
Psychischer Stress galt lange Zeit als Auslöser von Neurodermitis. Mittlerweile konnten Studien belegen, dass Stress die Symptome lediglich verschlimmern kann.
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Epidemiologische Untersuchungen haben ergeben, dass Neurodermitis bei bis zu 15% der Kleinkinder auftritt, während bei Erwachsenen nur rund 3% an einer aktiven Neurodermitis leiden.
Auslösende Faktoren werden auch Trigger genannt.
Generell äußert sich Neurodermitis in Schüben, wodurch sich Zustand und Optik der Haut je nach Stadium der Erkrankung unterscheiden. Die Dauer und Intensität der Schübe unterscheiden sich dabei individuell von Schub zu Schub.
Der Juckreiz tritt in allen Altersgruppen auf und kann den vollständigen Tag anhalten. Zur Nacht hin verschlimmern sich die Symptome zumeist, weswegen Betroffene zusätzlich unter Begleiterscheinungen, wie Schlafmangel, leiden können.
Neurodermitis: Symptome der Altersphasen
Lichenifizierte Dermatitis
• Trockene Haut
• Leichte Rötungen
• Neigung zur Schuppung
• Hautvergröberungen und -verdickungen nehmen zu
• Haut leicht entzündlich
• Stark juckende Papeln und Knötchen
Pruriginöse Dermatitis
• Knötchenbildung primär an den Beugeseiten der Extremitäten (Ellenbeugen, Kniekehlen)
• Abschürfungen
• Quälender Juckreiz
Die akuten Symptome klingen meist bis zum 30. Lebensjahr oder früher ab. Die Haut bleibt danach jedoch pflegeintensiv und in ihrer Beschaffenheit beständig.
Ausprägungsstufen von Neurodermitis
Komplikationen mit Ekzemen
Die atopische Dermatitis geht oftmals mit starkem Juckreiz einher, weswegen leicht Verschlimmerungen auftreten können. Wird an einem nässenden Ekzem gekratzt, können Keime in die verwundete Haut gelangen. Viren, Bakterien und auch Pilze haben nun leichtes Spiel, eine langwierige Infektion hervorzurufen. So laufen Betroffene Gefahr, sich mit Herpes oder Staphylokokken anzustecken, die den Heilungsprozess deutlich verlängern. Die entzündete Hautpartie kann zusätzlich Pusteln, gelbliche Krusten, Schwellungen der Lymphknoten oder auch Fieber hervorrufen. Tritt eines dieser Symptome auf, sollte unverzüglich ein Arzt konsultiert werden.
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Entzündete Hautstellen werden als Ekzeme bezeichnet. Betroffen ist meist nur die obere Hautschicht – die Epidermis. Selten kann es auch zu Entzündungen in der Lederhaut, der zweiten, tieferen Hautschicht, kommen.
Das atopische Ekzem kann nach jahrelanger Beschwerdefreiheit wieder auftreten und wird von Medizinern als „flare-up“-Neurodermitis bezeichnet. Nach dem 60. Lebensjahr trägt sie die Bezeichnung „senil“.
Tritt die atopische Dermatitis erst im hohen Alter auf, ist dies auf die nachlassende Schutzfunktion der Haut zurückzuführen. Auslöser können Stress, übermäßiges Schwitzen oder Kontakt zu hautreizenden Substanzen sein.
Das atopische Ekzem wird ohne Laboruntersuchung auf Basis des klinischen Bildes sowie einer Befragung über den Krankheitsverlauf diagnostiziert. Im Allgemeinen ist eine Diagnosestellung dieser Hauterkrankung problemfrei. Potentielle Differentialdiagnosen sind dabei:
Für ein beschwerdefreies Leben ist eine eindeutige Diagnose durch einen erfahrenen Dermatologen notwendig. Laien fällt es oftmals schwer, das atopische Ekzem von dem allergischen Kontaktekzem oder dem Exsikkationsekzem zu differenzieren.
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Spricht ein Arzt von einem klinischen Bild, spricht er von der Gesamtheit aller auftretenden Symptome.
Da Neurodermitits-Schübe für die Betroffenen eine körperliche und psychische Belastung darstellen, gilt es, den nächsten Schub möglichst lange hinauszuzögern. Dabei steht im Zentrum eine sorgfältige und umfassende Hautpflege, hier auch Basispflege genannt.
Die Basispflege sollte auf unterschiedliche Begebenheiten ausgerichtet sein:
Im Winter benötigt die Haut beispielsweise eine intensivere Pflege als im Sommer. Die kalten Temperaturen und die niedrige Luftfeuchtigkeit trocknen die Haut zusätzlich aus. Daher sind im Winter eher Salben und im Sommer bevorzugt Cremes anzuwenden. Aber auch die beginnende Pubertät stellt Betroffene vor die Herausforderung, mit einer Behandlung im Gesicht nicht die Poren zu verstopfen und eine Überfettung der Haut zu vermeiden. Mit der Hormonumstellung setzt die Talgdrüsenaktivität ein und kann bei falscher Hautpflege eine schnellere Entstehung von Akne begünstigen.
Die atopische Dermatitis ist nach dem aktuellen Forschungsstand nicht heilbar, jedoch ist die chronische Hauterkrankung gut behandelbar. Viele Menschen sind im fortschreitenden Alter zudem vollständig symptomfrei und bilden keine Schübe mehr aus. Der Weg bis dahin ist für die Betroffenen jedoch oft mühsam und ein langwieriger Prozess. Bei der Neurodermitis-Behandlung geht es primär darum, die Symptome zu lindern und die schubfreie Zeit zu verlängern. Da sich das atopische Ekzem bei jedem unterschiedlich ausprägt, gibt es keine Standardbehandlung, sondern eine individuell erarbeitete Therapie.
Behandlungsansätze
Die verschiedenen Therapieansätze werden durch einen Dermatologen individuell auf das Krankheitsbild der Betroffenen angepasst.
Neurodermitis-Patienten benötigen ein gutes Selbst-Management. Sie können durch eine sorgfältige Hautpflege, Vermeidung der Trigger-Faktoren und adäquater Behandlung der Ekzeme die atopische Dermatitis gut in den Griff bekommen. Ziel ist es, Schübe möglichst lange hinauszuzögern und die Abheilung zu beschleunigen.
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Für betroffene Kinder und deren Eltern gibt es spezielle Neurodermitis-Schulungen, bei denen sie den richtigen Umgang mit der Krankheit erlernen können.
Rund 90% der Neurodermitis-Patienten haben leichte Krankheitsverläufe und können ihre Symptome gut behandeln. Nur 5% aller Betroffenen leiden an einer schweren Ausprägung und sind dadurch stark in ihrem Alltag eingeschränkt.
Dr. med. Christian Greis ist praktizierender Dermatologe am Universitätsspital Zürich. Er erklärt, was seinen Patienten wirklich geholfen hat.