Biologika

Neue Wirkstoffe besser verstehen. Was sind die sogenannten Biologika und für welche Erkrankungen werden sie angewandt?

Biologika: Großes Potenzial bei entzündlichen Hauterkrankungen

Neue Wirkstoffe besser verstehen. Was sind die sogenannten Biologika und für welche Erkrankungen werden sie angewandt?

Das musst du jetzt wissen

Wenn das Immunsystem verrücktspielt und daraufhin oftmals noch mehr Symptome verursacht, können hier Biologika eingesetzt werden, um ein angestacheltes Immunsystem wieder zu bremsen.

Inhaltsverzeichnis

Exkurs in das Immunsystem

Bei den Autoimmunerkrankungen braucht es keine Krankheitserreger, um für den Betroffenen lästig zu werden. Das Immunsystem wendet sich gegen Strukturen des eigenen Körpers und verursacht somit unterschiedliche Symptome.  Zu einem gewissen Grad ist es normal, dass das Immunsystem sich gegen eigene Zellen wendet. Dies versteht sich, wenn man sich folgende Überlegung macht: Dringen z.B. Viren in den Körper ein, befallen sie z.B. Zellen der Nasen- und Rachenschleimhaut, um sich dort vermehren zu können. Das Immunsystem ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Zellen und wird über Botenstoffe reguliert. Es muss nun erkannt werden, welche Zellen befallen sind, damit sie von den Immunzellen eliminiert werden können, dies geschieht durch entzündungsfördernde Botenstoffe. Nach dem erfolgreichen Bekämpfen der Krankheitserreger muss das Immunsystem aber auch wieder durch entzündungshemmende Botenstoffe beruhigt werden.

Fazit: Entzündungen müssen vom Immunsystem gestartet werden, um Krankheitserreger zu eliminieren, müssen aber gleichzeitig auch wieder gestoppt werden, um nicht Schaden am eigenen Körper anzurichten. Hierzu ist eine strikte Regulation der Prozesse nötig – genau hier läuft bei den Autoimmunerkrankungen etwas falsch.

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Was sind jetzt Biologika?

Biologika sind Eiweiße (Proteine), welche mit Hilfe von sehr aufwändigen biotechnologischen Verfahren hergestellt werden, um spezifisch in Mechanismen der Krankheitsentstehung einzugreifen. Dies geschieht, indem sie gezielt bestimmte entzündungsfördernde Botenstoffe abfangen, ausschalten oder deren Rezeptoren blockieren. Angewandt werden Sie vor allem bei chronisch entzündlichen Erkrankungen, d.h. dann, wenn im Körper immer wieder Entzündungen entstehen. Ziel der Biologika ist es eine Zerstörung der körperlichen Strukturen (z.B. Haut oder Gelenke) zu verhindern und die Funktion zu erhalten.

Durch die spezifische Struktur der Proteine wirken die Biologika sehr gezielt und Nebenwirkungen können so reduziert werden. Durch die komplexe Struktur müssen die Präparate per Spritze ins Gewebe oder per Infusion direkt in die Blutgefäße gegeben werden. Würde man sie schlucken, würden die Proteine im Magen-Darm-Trakt ganz einfach verdaut werden und könnten dann auch nicht wirken. Das macht die Therapie auch komplizierter und teurer. Damit die Krankenkassen solch eine Therapie übernehmen, müssen erst andere Basistherapeutika ausprobiert worden sein welche nicht ausreichend erfolgreich war.

Was muss beachtet werden?

  • Biologika lassen sich nicht mit beliebigen Medikamenten kombinieren, eine Absprache mit dem behandelnden Arzt ist essenziell
  • Da Biologika immunsuppressiv wirken müssen vor dem Beginn der Therapie jegliche Infektionskrankheiten ausgeschlossen werden
  • Alle Kontrolltermine sollten eingehalten werden

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Fazit: Lohnt sich der Aufwand?

Nach unserer Beurteilung ein klares ja!

Spezifische Biologika helfen gegen schwere Autoimmunerkrankungen, bei welchen zuvor kein wirksames Medikament zur Verfügung stand. Aus dem Formenkreis der Dermatologie ist hier die Psoriasis-Arthritis zu nennen. Des Weiteren helfen die Biologika auch bei vielen rheumatologischen Leiden, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und Krebserkrankungen. Sie sind ein großer Fortschritt der jüngeren Medizin.

Autorin: Pauline Hiller

Pauline ist Medizinstudentin und bereitet spannende Studien zu neuen Medikamenten &Co. leicht verständlich auf.