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Chronisch venöse Insuffizienz behandeln: Fragen Sie unsere Experten - einfach, schnell und ohne Wartezeit
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Grundsätzlich werden im Rahmen der Therapie Kompressionsstrümpfe verschrieben und Bewegungstherapie empfohlen. Je nach Ausprägung und Ursache gibt es noch weitere medikamentöse, operative und lokale Behandlungsmöglichkeiten.
Eine CVI entsteht entweder durch eine mechanische Behinderung des venösen Rückstroms z.B. durch eine tiefe Venenthrombose oder durch Klappeninsuffizienzen des tiefen Venensystems oder des oberflächlichen Venensystems sowie die Insuffizienz der zusätzlichen Pumpmechanismen (Hautpumpe, Gelenkpumpen, Muskelpumpen, abdomino-thorakale Zweiphasenpumpe).
Bewegungsmangel ist eine Belastung für die venösen Gefäße durch die verminderte Muskelpumpe. Häufiges und langes Stehen, aber auch Sitzen sind durch die Schwerkraft eine zusätzliche Belastung für unser Venensystem.
Prinzipiell unterstützt die Muskelpumpe also das Anspannen der Beine an sich bereits den Blutrückfluss, sodass bereits Spazieren, aber auch Joggen oder Rad fahren einen positiven Einfluss haben. Speziell Sportarten im Wasser wirken durch den Wasserdruck jedoch wie eine Kompressionstherapie und sind besonders zu empfehlen.
Die Diagnose einer chronisch venösen Insuffizienz wird hauptsächlich anhand typischer klinischer Veränderungen gestellt. Auch die Beschwerden der Patienten bieten Anhaltspunkte. Eine Ultraschalluntersuchung erlaubt eine genauere Untersuchung des Zustandes der Venen und der Venenklappen.
Ludwig Maximilian Universität München
Die chronisch venöse Insuffizienz ist eine sehr weit verbreitete Erkrankung. Die Erkrankung tritt in unterschiedlicher Schwere auf und zeigt sich bei Betroffenen in Form von Wassereinlagerungen, Hautveränderungen, Besenreisern oder offenen Wunden an den Beinen. Mit der passenden Therapie soll u.a. ein Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden.
Die Definition der chronisch venösen Insuffizienz (CVI) besteht im erschwerten Blutrückfluss und der Insuffizienz des venösen Systems. Der erhöhte Druck in den Venen führt zu Flüssigkeitsaustritt und Ödemen insb. im Bereich der Knöchel. Im Rahmen der Erkrankung kommt es dabei zu chronischen Veränderungen mit Einlagerung von Bindegewebe in venöse Gefäße, die Haut und das Fettgewebe. Mit der korrekten Behandlung können Beschwerden gelindert und sollen Komplikationen vermieden werden. Teile der Veränderungen im Rahmen der chronisch venösen Insuffizienz sind jedoch irreversibel.
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Das Ödem beschreibt eine vermehrte Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe, wodurch es zu einer lokalen Schwellung kommt.
Die chronisch-venöse Insuffizienz entsteht hauptsächlich durch eine Behinderung des Rückstroms des Blutes im venösen System. Dieses Problem kann durch verschiedene Mechanismen entstehen. Zum einen kann eine Überlastung des Lymphsystems mit daraus folgender Einlagerung von Flüssigkeit in das Gewebe zur vermehrten Bildung von Bindegewebe führen. Auch eine Behinderung des Rückstroms durch Thromben, durch insuffiziente Venenklappen oder schlechte Pumpmechanismen können zu einer chronisch-venösen Insuffizienz führen. Grundsätzlich kann jeder Faktor mit negativem Einfluss auf den venösen Rückfluss zu einer Verschlechterung der Erkrankung führen oder das Risiko des Auftretens der Erkrankung erhöhen. Dazu gehören auch erbliche Faktoren, altersbedingte Veränderungen oder hormonelle Schwankungen im Rahmen einer Schwangerschaft. Der Flüssigkeitsstau und die verminderte Sauerstoffzufuhr im Gewebe verursachen Veränderungen der Haut und der Gefäße z.B. in Form von Besenreisern oder Hautdefekten. Anhand der Beschwerden kann die Erkrankung in verschiedene Stadien eingeteilt werden. Durch Vermeidung von Risikofaktoren wie beispielsweise wenig Sport und durch verschiedene prophylaktische Maßnahmen kann das Risiko von diesen Komplikationen und auch von Rezidiven erheblich gesenkt werden.
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Das Lymphsystem beschreibt ein System für den Abtransport von Flüssigkeit aus dem Gewebe in den Blutkreislauf. Es besteht zusätzlich zum venösen System.
Ein Rezidiv ist das Wiederauftreten einer Erkrankung.
Die Diagnose der chronisch venösen Insuffizienz (CVI) kann meist schon nach einem genauen Anschauen des Patienten durch typische, sichtbare Veränderungen gestellt werden. Da einige Veränderungen auch durch andere Krankheiten ausgelöst werden, gehören in der Regel die Krankheitsgeschichte, die Untersuchung des Patienten und die Darstellung der Venen durch beispielsweise Ultraschallgeräte auch zur Diagnostik einer CVI.
Fachärzte können die Erkrankung in der Regel gut abgrenzen, doch können besonders Ulzerationen auch im Rahmen anderer Erkrankungen wie beispielsweise dem Diabetes Mellitus, Pyoderma gangraenosum, Sichelzellanämie oder arteriellen Durchblutungsstörungen auftreten.
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Ulzera (sing.: Ulkus) beschreiben Hautdefekte, die bis in tiefe Hautschichten dringen. Bei der CVI handelt es sich dabei um an der Unterschenkelinnenseite auftretende Ulzera (Ulcus cruris).
Grundsätzlich stellen Übergewicht und Bewegungsmangel Risikofaktoren für die chronisch venöse Insuffizienz dar. Besonders Sportarten unter Wasser sind wegen des zusätzlichen Wasserdrucks zu empfehlen. Eine gesunde Lebensweise ist prinzipiell förderlich.
In Bevölkerungs- oder Berufsgruppen, die beispielsweise durch langes Stehen einem höheren Risiko ausgesetzt sind, können die Strümpfe präventiv verwendet werden.
Besonders bei chronisch-venöser Insuffizienz mit Stauungsdermatitis oder bei Ulzera sind Hautprodukte mit sensibilisierenden Inhaltsstoffen auf den betroffenen Arealen zu meiden, da das Risiko von Komplikationen in Form kontaktallergischer Reaktionen besonders hoch ist.
Die wichtigste Maßnahme in der Behandlung nach Diagnose einer chronisch venösen Insuffizienz liegt in der Kompression der Beine. Dies sollte jedoch in ärztlicher Rücksprache erfolgen, da es bei arteriellen Durchblutungsstörungen zu Komplikationen kommen kann. Die Kompressionstherapie unterstützt die natürliche Pumpfunktion der Wadenmuskulatur. In schwereren Stadien der Erkrankung stellen Kompressionsverbände eine prophylaktische und therapeutische Maßnahme dar. Korrektes Anlegen erfordert jedoch eine gewisse Technik und Übung. Bei geringeren Stadien der Erkrankung können Strümpfe auch wegen der leichteren Handhabung eine bessere Wahl im Rahmen der Kompressionstherapie darstellen.
Bei nachgewiesener Insuffizienz der Venenklappen oder Venen sind je nach Ausmaß und Lokalisation die Verödung (z.B. mit Laserverfahren) bzw. die Venenoperation gute Therapiemöglichkeiten der CVI dar.
Im Stadium III stehen die mechanische Reinigung schmierig belegter Ulzera und pflegerische Maßnahmen im Vordergrund. Dabei werden Reinigung, desinfizierende Maßnahmen und Umschläge mit dem Ziel der Neubildung von Haut parallel angewandt. Bei therapieresistenten Ulzera bestehen verschiedene operative Maßnahmen, um das Ulkus abzutragen und/oder den Defekt zu decken.
Medikamentöse Maßnahmen können unterstützend wirken und werden besonders bei fortgeleiteten Infektionen eingesetzt. Sie ersetzen jedoch in keinem Fall die konsequente Pflege der Haut und die essentielle Kompressionstherapie.
Die am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf praktizierende Dermatologin Dr. med. Jungclaus erklärt, was ihren Patienten wirklich geholfen hat.
„Die chronisch venöse Insuffizienz ist eine häufige Erkrankung mit allein 2-3 Millionen Betroffenen in Deutschland. Trotz der Häufigkeit ist die Krankheit nicht zu unterschätzen und eine Vorstellung bei einem erfahrenen Facharzt essenziell.“
-Dr. med. Karoline Jungclaus