Hautarzt online
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Die Ursache für die Entstehung der Rosazea konnte bisher nicht abschließend identifiziert werden. Jedoch wird ein Zusammenspiel genetischer Komponenten und äußerer Einflüsse vermutet.
Wer an Rosazea leidet sollte scharfe Lebensmittel meiden. Auch heiße Nahrungsmittel sowie Alkohol fördern die Gesichtsrötung.
Rosazea ist eine chronische Hauterkrankung, die nach aktuellem Stand der Forschung nicht heilbar ist.
Bei Rosazea gibt es verschiedene Cremes, die je nach Ausprägung der Erkrankung zum Einsatz kommen. Im akuten Stadium ist eine verschreibungspflichtige Antibiotikacreme hilfreich.
Oberarzt Universitätsspital Zürich
Rosazea ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die bis zu 5% der Bevölkerung betrifft und nicht ansteckend ist. Sie tritt in Schüben auf und äußert sich über Veränderungen der Haut im Gesicht. Dabei weiten sich die kleinen Blutäderchen in der Haut, die sich in Rötungen äußern. Je nach Ausprägung der Krankheit können sich weitere Symptome wie Pustel- und Knotenbildung entwickeln. Eine Sonderform der Rosazea kann zudem die Augen betreffen. Da die Erkrankung primär das Gesicht betrifft leiden Patienten häufig unter der negativen, psychischen Beeinträchtigung der Erkrankung. Eine Heilung ist nach derzeitigem Forschungsstand nicht möglich.
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Rosazea wird auch als Acne rosacea bezeichnet. Diese Bezeichnung ist jedoch irreführend, da Rosazea keine Mitesser wie bei der Akne üblich ausbildet.
Die Ursache für Rosazea ist bisweilen nicht final gesichert. Es wird jedoch eine genetische Veranlagung vermutet, die im Zusammenspiel mit Entzündungs- und Immunreaktionen eine Veränderung der Blutgefäße in der Haut verursacht und durch eine gestörte Schutzfunktion der Epidermis (=Oberhaut) begünstigt wird. Experimentelle Hinweise deuten auf eine Störung der Immunantwort hin, die durch genetisch veränderte, antimikrobielle Peptide bedingt werden. Zusätzlich konnten bei zahlreichen Patienten die Demodex-Milbe nachgewiesen werden, die zur Entzündung beiträgt.
Ausgelöst wird die Krankheit durch innere wie äußere Einflüsse. Ein Auslöser ist dabei die Sonne. Die Sonnenstrahlen beeinflussen das Bindegewebe sowie Blut-und Lymphgefäße, dass es zu einer Erweiterung der Kapillaren (= Blutgefäßen) kommt und Entzündungen begünstigt werden.
Potentiell auslösende Faktoren für einen Schub
Stress
Alkohol
Scharfes Essen
Sonnenstrahlen
Warme Getränke
Starke Hitze oder Kälte
Kosmetik
Nikotin
Medikamente
Kaffee und Tee
Waschlotionen mit einem pH-Wert über 7
Physikalische Reize
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Sonneneinstrahlung auf der Gesichtshaut spielt eine wichtige Rolle in der Entstehung von Rosazea. Solarien können ebenfalls zum Ausbruch der Krankheit beitragen und sollten daher gemieden werden.
Auslösende Faktoren werden auch Trigger genannt.
Die Diagnose Rosazea wird durch einen Dermatologen gestellt. Dabei untersucht dieser die betroffenen Hautareale und erfragt die Krankheitsgeschichte des Patienten. Laboruntersuchungen, die eine eindeutige Identifikation der Rosazea ermöglichen, gibt es bisweilen nicht. Im Zweifel kann jedoch eine Biopsie der Hautstellen durchgeführt werden. Hauterkrankungen mit einem ähnlichen Krankheitsbild sind dabei:
Schmetterlingsflechte (= Lupus)
Eine eindeutige Diagnose kann nur von einem erfahrenen Dermatologen gestellt werden. Daher ist bei ersten Anzeichen einer Rosazea eine dermatologische Abklärung ratsam.
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Spricht ein Arzt von einem klinischen Bild, spricht er von der Gesamtheit aller auftretenden Symptome.
Da Schübe teils sehr schmerzhaft sind und eine psychische Belastung darstellen, gilt es, den nächsten Schub möglichst lange hinauszuzögern. Dabei steht im Zentrum eine sorgfältige und umfassende Hautpflege, hier auch Basispflege genannt.
Besonders zu empfehlen sind dabei feuchtigkeitsspendende Cremes, Pflegeprodukte die frei von Duft- und Konservierungsstoffen sind und eine Reinigung der Haut mit leicht sauren (pH-Wert über 7) Waschlotionen. Bei der Hautreinigung sollte zudem nicht zu stark mit einem Handtuch oder Waschlappen über die Haut gerieben werden, um Reizungen zu verhindern. Auch sollten Betroffene zu heißes Baden oder Duschen vermeiden.
Die Basispflege sollte auf unterschiedliche Begebenheiten ausgerichtet sein:
Im Winter benötigt die Haut beispielsweise eine intensivere Pflege als im Sommer. Die kalten Temperaturen und die niedrige Luftfeuchtigkeit trocknen die Haut zusätzlich aus.
• Scharfe Gewürze
• Heiße Lebensmittel und Getränke
• Alkohol
• Massiver Zuckerkonsum
• Tierische Fette
Zusätzlich sollte getestet werden, ob es individuelle Trigger in Form von Lebensmitteln und Getränken gibt. Diese sollten ebenfalls gemieden werden.
Rosazea ist nach dem aktuellen Forschungsstand nicht heilbar, jedoch ist die chronische Hauterkrankung gut behandelbar. Bei der Behandlung geht es primär darum, die Symptome zu lindern und die schubfreie Zeit zu verlängern. Da sich Rosazea in verschiedenen Typen und Mischformen ausprägt, sollte in regelmäßigen Abständen ein Dermatologe die Therapie individuell anpassen.
Behandlungsansätze
Der am Universitätsspital Zürich praktizierende Dermatologe Dr. Greis erklärt, was seinen Patienten wirklich geholfen hat.
„Die Therapie mit Antibiotika bei der Rosacea hat primär einen entzündungshemmenden Effekt. Die tatsächliche antibiotische Wirkung spielt nur eine untergeordnete Rolle.“
– Dr. med. Christian Greis