Ursachen: Wie entsteht das allergische Kontaktekzem?
Die Ursachen einer Kontaktallergie sind Allergien gegen bestimmte Substanzen, die so genannten Allergene. Das Besondere am allergischen Kontaktekzem ist, dass die Reaktion auf eine Substanz nicht sofort nach dem ersten Kontakt auftritt, sondern erst nach wiederholtem bzw. häufigem Hautkontakt ( so gennannte allergische Typ IV-Reaktion oder Reaktion vom „Spättyp“). Das liegt daran, dass der Körper erst nachdem er einmal oder mehrmals mit dem Allergen in Berührung kommt, für diesen bestimmten Stoff sensibilisiert wird und sein Immunsystem so schult, dass es diese Substanz angreift. Daraufhin kommt es zu einer Entzündungsreaktion in der Haut.
Zum Beispiel lässt der neu gekaufte Ring aus Nickel sich zunächst problemlos tragen. Erst nach häufigerem Tragen löst er Symptome einer allergischen Reaktion der Haut aus.
Beispielsubstanzen mit allergenem Potential:
• Modeschmuck (Nickel, Kobalt)
• Kleidung (Farbstoffe, Gummibestandteile, Chromate in Leder)
• Kosmetikprodukte (Duftstoffe, Konservierungsstoffe in Cremes, Farbstoffe, Desinfektionsmittel, Sonnencreme)
• Pflanzen (Aloe Vera, Tulpen)
Symptome: Wie äußert sich das allergische Kontaktekzem?
Wie oben beschrieben kommt es frühestens nach dem zweiten Kontakt mit einer Substanz zu Symptomen der Kontaktekzeme durch Allergien. Manchmal dauert es auch Monate oder Jahre bis es zu einer Sensibilisierung und somit zu Symptomen kommt. Hierbei zeigt sich zunächst die Haut in dem Areal, welches mit dem Allergen in Berührung kam, gerötet, nässend und entzündet. In diesem Stadium spricht man von einer Dermatitis („Hautentzündung“). Zudem kann es zu Bläschenbildung und deutlichem Juckreiz kommen. Im Verlauf platzen die Bläschen und die Haut verkrustet oder schuppt sich. Die Hände, Füße und das Gesicht sind prädestinierte Körperstellen, da diese öfter mit potentiell allergenen Stoffen in Berührung kommen. Eine weit verbreitete Ursache für die Kontaktallergie im Gesicht ist allergenenthaltende Kosmetik. Kontaktekzeme am Fuß können durch bestimmte auslösende Substanzen in Socken oder Schuhen hervorgerufen werden.
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Typischerweise tritt das Ekzem in den Hautarealen auf, welche mit dem Allergen in Berührung kamen. Zusätzlich kommt es jedoch häufig zu kleinen „Satellitenläsionen“. Das sind kleine betroffene Hautareale, die um das Hauptekzem versprenkelt liegen – wie Satelliten um die Erde. Dies wird auch als Streuphänomen bezeichnet.
Prävention und Therapie: Allergisches Kontaktekzem behandeln
Prävention: Allergisches Kontaktekzem vermeiden
Am effektivsten ist es das Allergen zu meiden. Wenn dies nicht immer möglich ist, können prophylaktisch rückfettende Cremes helfen die Hautbarriere zu unterstützen. So können Allergene nicht so gut in die Haut eindringen und der Allergie wird Einhalt geboten.
Behandlung: Allergische Reaktionen stoppen
Das Wichtigste für die Behandlung des allergischen Kontaktekzems ist die Allergenkarenz. Grundsätzlich ist dann das akute allergische Kontaktekzem selbstlimitierend, d.h. es verschwindet von alleine, wenn sich die vulnerable Haut nicht mit Bakterien oder Pilzen superinfiziert.
Unterstützend zur Rückbildung der Entzündung können glukokortikoidhaltige Cremes und Salben verwendet werden. Bei starkem Juckreiz können Antihistaminika die Symptome lindern. Eine weitere Möglichkeit ist die Behandlung der betroffenen Haut mit UV-Strahlen.
Dr. med. Karoline Jungclaus empfiehlt: Das hilft beim allergischen Kontaktekzem wirklich
Die am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf praktizierende Dermatologin Dr. med. Jungclaus erklärt, was ihren Patienten wirklich geholfen hat.
- Versuchen Sie, den auslösenden Kontaktstoff so gut es geht vollständig zu meiden.
- Das akute Ekzem muss meist kurzfristig mit kortisonhaltigen Cremes, manchmal sogar Tabletten behandelt werden, um Entzündung und Juckreiz einzudämmen.
- Pflegen Sie Ihre Haut mit möglichst duft- und konservierungsstofffreien Produkten.
- Stärken Sie Ihre Hautbarriere durch regelmäßiges Eincremen und rückfettende ph-neutrale Seifen- und Duschgele.

„Die verbreitete Annahme, dass man eine Kontaktallergie nur gegen NEUE Kontaktsstoffe entwicklen kann, stimmt leider nicht. Auch gegen z.B. heiß geliebte und alt bewährte Cremes kann man eine Allergie entwickeln. Darum gilt schon als Prävention: weniger ist mehr: je „cleaner“ die angewendet Produkte sind, desto weniger allergen sind sie in der Regel. „
-Dr. med. Karoline Jungclaus