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Acne inversa behandeln: Fragen Sie unsere Experten - einfach, schnell und ohne Wartezeit
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Eine spezifische Therapie der Diagnose Acne inversa gibt es bisher nicht. Es ist jedoch wichtig, die Abszesse so früh wie möglich zu therapieren, um die Schäden im Gewebe zu begrenzen.
In diversen Foren wird von Süßwaren und fetthaltigen Lebensmitteln abgeraten. Eindeutige Studien gibt es hierzu jedoch nicht. Da Fettleibigkeit ein Risikofaktor für die Erkrankung Acne inversa ist, ist eine gesunde Ernährung und damit ein gemäßigter Verzehr von Süßigkeiten und fetthaltigen Lebensmitteln empfehlenswert.
Bei leichten Verlaufsformen der Acne inversa kann eine Therapie mit Antibiotikahaltigen Salben versucht werden, um die bakterielle Infektion in den Griff zu kriegen. Zeigt der Einsatz der Medikamente jedoch nicht den gewünschten Effekt, muss mittels einer Operation das betroffene Gewebe entfernt werden.
Akne inversa zeigt sich insbesondere in Körperarealen mit verstärkter Schweißsekretion, also typischerweise in den Achseln, der Intimregion oder am Gesäß. Die Hautveränderungen selbst sind an Symptomen wie rote, stark schmerzende Knoten erkennbar, die einzeln oder in Gruppen auftreten können.
Acne inversa ist nicht ansteckend.
Universitätsspital Zürich
Acne inversa ist eine häufige Krankheit, deren psychologische Belastung häufig unterschätzt wird. Betroffene kämpfen oft jahrelang, bis sie einen Umgang mit der Erkrankung finden. Auch wenn keine ursächliche Therapie möglich ist, können doch Risikofaktoren angepasst werden, die Patienten den Umgang mit den Symptomen erleichtert. Mehr Informationen zu Acne inversa, Behandlung und Prävention jetzt mit derma2go.
Acne / Akne inversa, auch Hidradenitis suppurativa genannt, ist eine wiederkehrende, lokalisierte Entzündung, die von den Haarfollikeln ausgeht. Die Erkrankung tritt typischerweise erst in der Pubertät oder im jungen Erwachsenenalter auf. Ein Beginn in der Menopause bzw. vor der Pubertät ist hingegen selten. Zudem sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Risikofaktoren für eine Akne inversa sind Adipositas (Fettsucht), Rauchen und eine genetische Veranlagung. Die Diagnose selbst wird durch einen Dermatologen gestellt.
Bei jedem Haar auf der Haut befindet sich eine winzige Talgdrüse, deren Ausführgang direkt neben dem Haar an die Oberfläche führt. Acne inversa beginnt ähnlich wie auch andere Akne-Arten mit einem Verschluss eines Talgdrüsen-Ausführganges, teils findet man verstärkte Verhornung an den Ausführungsgängen. Infolgedessen kommt es zu einer Entzündung, in die Bakterien einwandern können. Die Entzündung breitet sich dann auch auf die ebenfalls beim Haar befindliche Schweißdrüse und das umliegende Gewebe aus. In der Folge kann sich ein Abszess bilden.
Die Bakterien unterscheiden sich abhängig von der Lokalisation der Akne. In der Intimregion sind gehäuft Bakterien mit dem Namen Escherichia coli zu finden. Ansonsten sind bei der Erkrankung oft Staphylokokken und Streptokokken nachweisbar.
Wissen2go
Ursprünglich dachte man, dass eine Entzündung der Schweißdrüsen am Anfang des Entzündungsgeschehens steht. Daher nannte man Acne inversa «Hidradenitis suppurativa», was «eiternde Schweißdrüsen-Entzündung» bedeutet. Heute weiß man, dass es sich um eine Entzündung der Haarfollikel handelt, die dann die Schweißdrüsen mit einbezieht.
Die Acne inversa ähnelt in gewissen Punkten, wie der Name verrät, der häufig in der Pubertät auftretenden Krankheit Akne vulgaris. Im Gegensatz zur geläufigen Akne befindet sich die Eiteransammlung bei der Acne inversa in Form eines Abszesses in der Tiefe des Gewebes. Zudem findet sich zu Beginn einer Acne inversa-Läsion kein schwarzer oder weißer Punkt, der sich sekundär zu einem Abszess entwickelt. Die inverse Akne entsteht bevorzugt an Körperstellen, die viele Schweißdrüsen enthalten und aufgrund vermehrten Schwitzens feucht und warm sind: Achseln, Leiste, Gesäß(-spalte) und Intimbereich. Dies ist auch der Grund, weshalb betroffene Patienten besonders in den warmen Sommermonaten mehrere Läsionen gleichzeitig aufweisen können.
Die besonders bei Druck sehr schmerzhaften Hautveränderungen können einige Millimeter bis zu wenige Zentimeter durchmessen, sind rot bis blau-bräunlich verfärbt, teilweise in der akuten Entzündungsphase überwärmt und sind als weiche, verschiebbare Knoten im Gewebe tastbar. Komplizierend können sich durch die unkontrollierte Entzündung sogenannte Fisteln, das heißt Verbindungsgänge von der Eiterhöhle an die Oberfläche oder in angrenzende Hohlräume, bilden. Ebenfalls eine Komplikation einer ungenügenden Behandlung der Erkrankung ist die Ausbildung größerer Abszesse, bis hin zu sogenannten Phlegmonen, die sich über eine größere Fläche im Unterhautfettgewebe ausbreiten.
Aufgrund der tiefliegenden Entzündung heilt die Krankheit Acne inversa häufig unter Narbenbildung ab, was u.a. in Einziehungen resultiert. Da diese Veränderungen der Haut teils gut sichtbar sind, können sie das Körperbild betroffener Patienten beeinträchtigen und damit zu einer nicht unerheblichen psychischen Belastung führen.
Die Acne inversa ist von anderen Erkrankungen der Talgdrüsen wie etwa Rosazea oder periorale Dermatitis abzugrenzen, deren Symptome sich jedoch im Gesicht befinden. Zudem gibt es das Krankheitsbild des Erysipels, das hingegen nicht wie die Acne inversa knotig, sondern eine flächige und scharf begrenzte, schmerzhafte Rötung ist. Die Unterscheidung von der Acne vulgaris ergibt sich aus der Lokalisation, den Schmerzen, dem Ansprechen auf die Therapie, sowie aus der Häufigkeit der Abszessbildung.
Bei einer einzelnen, knotigen Veränderung in der Gesäßspalte kann es sich auch um einen Pilonidalsinus handeln. Dieser tritt häufig gleichzeitig mit einer Acne inversa auf und schließt diese daher nicht aus.
Eine ursächliche Therapie der Acne inversa gibt es nicht, zumal die direkten Ursachen nicht bekannt sind. Man versucht jedoch bei betroffenen Patienten Risikofaktoren zu optimieren, um die Krankheit mit ihren Symptomen in den Griff zu bekommen:
Da es sich bei den Abszessen um eine bakterielle Infektion handelt, die vom Immunsystem abgewehrt werden muss, ist eine Stärkung dessen sicher nicht schädlich. Durch eine gesunde Ernährung und regelmäßigen Sport mit anschließender, sorgfältiger Reinigung und Trocknung der betroffenen Areale, können einige Risikofaktoren gleichzeitig angegangen und das Immunsystem gestärkt werden.
Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung kommen unterschiedliche Therapien zur Anwendung. Bei leichteren Verlaufsformen kann man mit Medikamenten wie Antibiotika behandeln, die entweder als Tablette eingenommen oder in ganz leichten Fällen lokal als Salbe aufgetragen werden können.
Bei schwereren Verläufen mit größeren Abszessen muss chirurgisch das betroffene Gewebe entfernt werden und gleichzeitig eine antibiotische Therapie eingeleitet werden.
In speziellen Fällen kann bei Frauen mit ausgeprägter Behaarung auch eine Therapie versucht werden, die den Effekt männlicher Hormone im weiblichen Körper mindern.
Da es keine spezifische Therapie zur Behandlung der Symptome der Acne inversa gibt, gestaltet sich die Behandlung oft langwierig und enttäuschend, was bei der Mehrheit der betroffenen Patienten zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führt. Diese Patienten sollten daher bei Bedarf eine psychologische Betreuung in Anspruch nehmen können.
Die am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf praktizierende Dermatologin Dr. med. Jungclaus erklärt, was ihren Patienten wirklich geholfen hat.
„Die Therapie der Acne inversa gestaltet sich häufig langwierig und ineffizient. Glücklicherweise ist inzwischen das Biologikum Adalimumab für die Therapie zugelassen und zeigt eine gute Wirksamkeit auch bei schwer Erkrankten. Eine psychologische Betreuung betroffener Patienten ist aufgrund der belastenden Situation empfehlenswert.“
-Dr. med. Karoline Jungclaus